Page 10 - FM-02_2021
P. 10

 Dänemark/Schweden
Scandic Pelagic wird aufgespalten
Der Heringsspezialist Scandic Pelagic wird wieder in zwei sepa- rate Unternehmen aufgeteilt: die dänischen und die schwedi- schen Betriebe gehen nur wenige Jahre nach ihrer Verschmel- zung wieder getrennte Wege, meldet das Portal IntraFish. Bislang gehörte Scandic Pelagic zu 70% dem dänischen Fisch- verarbeiter FF Skagen und zu 30% West Coast Fish alias Västkust- fisk Svc aus Schweden. In Dänemark produzieren zwei Fabriken rund 100.000 t Endprodukt, in Schweden schneidet eine Fabrik rund 10.000 t Filet, zwei weitere produzieren an der Ostseeküste 25.000 t ganze gefrorene Fische. FF Skagen wird die dänischen Unternehmungen in Zukunft weiterhin unter dem Namen Scan- dic Pelagic betreiben, während die Einheiten in Schweden als Sweden Pelagic laufen. „Wir wollten die Betriebe in Schweden eh verkleinern und sie wollten sich alleine weiterentwickeln. In- sofern hat es Sinn gemacht, sich aufzuspalten“, meint Johannes Palsson, CEO von FF Skagen. Peter Sjöholm, CEO der schwedi- schen Seite, meinte, die Trennung sei in Freundschaft erfolgt, sagte aber auch: „Wir haben eine lange Zeit zusammengear- beitet und haben gut kooperiert, aber es wurde ein bisschen zu einer ungleichen Beziehung. Naturgemäß lag der Fokus auf der dänischen Seite, weil die erheblich größer ist.“
Algen
Meerestrauben – knackige Newcomer
Die Meerestraube, eine knackige, optisch sehr ansprechende Grünalge, taucht neuerdings in der europäischen Küche auf. Seit zwei Jahren koordiniert das Leibniz-Zentrum für Mari- ne Tropenforschung (ZMT) in Bremen ein Projekt zu den Ses grapes. Das von Mai 2019 bis April 2022 laufende Projekt Sea Grapes „Meerestrauben – bioökonomischer Ansatz für nach- haltige Nahrungsmittelproduktion und gesunde Ernährung“
Die Meerestraube, eine knackige, optisch sehr ansprechende Grünalge, taucht neuerdings in der europäischen Küche auf.
10 FischMagazin 2/2021
basiert auf einer engen Zusammenarbeit mit der Sea Grape- Farm (VIJA) in Van Phong und dem Institute of Oceanography (IO) in Nha Trang, beide in Vietnam, sowie der USP University of the South Pacific auf Fiji. Denn die Meerestrauben kommen in den flachen, warmen Küstengewässern des Indischen und Pazifischen Ozeans nicht nur in großen Mengen wild vor, son- dern werden in Japan, Vietnam und auf den Philippinen auch in küstennahen Farmen kultiviert. Die 5 bis 10 Zentimeter langen Trauben hängen zu mehreren an fleischigen, hellgrünen Stän- geln. Die Umibudo (lat. Caulerpa lentillifera) wird auch „grüner Kaviar“ genannt. Die Meerestraube ist nicht nur dank ihrer Tex- tur ein Hingucker, sondern besitzt auch einen hohen Nährwert und ein hohes antioxidatives Potential.
Anzeige
Das Projekt SeaGrapes will Ökologie und Physiologie der Algen erforschen, einschließlich sekundärer Zellinhaltsstoffe und der antioxidativen Kapazität der Organismen. Die Ökophysiologie der Algen wird sowohl in den Teichen der Aquakulturanlagen untersucht als auch während des Transportes in diversen Ver- packungen. In einem zweiten Schritt wird die Co-Kultivierung der Sea Grapes mit anderen Algenarten, zum Beispiel einer hochwertigen Rotalge, getestet. Darüberhinaus wird das Poten- tial der Algen zur Bioremediation, das heißt zur biologischen Sanierung von Ökosystemen untersucht, um die Verwendung von Meerestrauben in multi-trophischen Systemen zu bewer- ten. Die Algen werden in Asien ganzjährig von Hand geerntet. Ein Sternekoch, der die Meerestrauben einsetzt, ist Thomas Pedevilla vom Wiener „Palais Hansen Kempinski“: seine Vor- speise aus Thunfisch, Avocado und Koriander erhält durch die Sea Grapes einen pfiffigen Textur-Twist.
AKTUELL
         www.fischmagazin.de
FOTO: 663HIGHLAND/WIKICOMMONS





















































































   8   9   10   11   12