Page 71 - FM_10_2020
P. 71

  Die Substitution des Fischmehls ist seit über zwei Jahrzehnten ein besonderer Schwerpunkt der welt­ weiten Aquakulturforschung. Das hat dazu geführt, dass der Katalog der potenziellen Futtermittelzu­ taten für die Aquakultur stark ausgeweitet wurde. Durch die größere Anzahl der möglichen Inhalts­ stoffe in Fischdiäten sind die Rezepturen wesentlich komplexer geworden, was den Futterherstellern zwar mehr Flexibilität bietet, zugleich aber auch mehr Wissen und Knowhow abverlangt. Das kann durch­ aus problematisch sein, denn unsere Kenntnisse über die Fischernährung sind in einigen Bereichen noch lückenhaft, zumal viele Ergebnisse nicht direkt von einer auf die andere Fischart übertragbar sind. Glücklicherweise haben Fische gar keinen speziellen Bedarf an Fischmehl, sondern benötigen lediglich je­ ne Nährstoffe, die im Fischmehl natürlicherweise in optimaler, ausgewogener Mischung enthalten sind. Fischmehl lässt sich also ersetzen, wenn man die be­ nötigten Nährstoffe im richtigen Verhältnis und in verdaulicher Form in Fischfuttermitteln „künstlich“ zusammenmischt.
Unbehandeltes pflanzliches Futter für viele Fischarten ungeeignet
Was vordergründig simpel erscheint, ist in der Praxis jedoch kompliziert, wenn die Fische mit einer weit­ gehend „fischmehlfreien“ Diät optimal und gesund aufwachsen sollen, ohne ihren gesundheitlichen und ernährungsphysiologischen Wert für die Kon­ sumenten zu verlieren. Außerdem muss Fischfut­ ter bezahlbar bleiben. Schließlich gehört der starke Preisanstieg für Fischmehl seit Beginn des Jahrtau­ sends zu den wichtigsten Triebkräften bei der Suche nach günstigeren Alternativen. Anfänglich ging man davon aus, dass pflanzliche Rohstoffe als Futter für carnivore Fischarten grundsätzlich ungeeignet sind.
Futterhersteller für die Aquakultur stehen unter dem Druck, vollwertige, proteinreiche und möglichst preiswerte Alternativen für das knappe und teure Fischmehl zu finden.
Mikroalgen- kulturen über- nehmen bereits beachtliche Anteile an der Rohstoffversor- gung der Futter- mittelindustrie.
Teichwirtschaft + Aquakultur
 Denn Fleischfresser können nur sehr eingeschränkt Kohlenhydrate verdauen und verwerten. Kohlenhy­ dratreiches Futter schädigt ihr intestinales Immun­ system, verursacht entzündliche Veränderungen des Darms und der Leber. Die Aminosäurezusammen­ setzung pflanzliche Proteine ist unzureichend, es mangelt ihnen häufig an Lysin und Arginin, dafür ist der Leucin­Gehalt oft zu hoch.
Zudem können antinutritionelle Faktoren (ANF) die Verfügbarkeit von Nährstoffen im Futter für den Fisch behindern, sie beeinträchtigen die Nährstoff­ verwertung und Stoffwechselleistung. Ernährungs­ hemmende Wirkung haben unter anderem einige Polysaccharide, Phytinsäuren, Protease­ und Lipa­ seinhibitoren sowie Oxalate. Die Aufgabe besteht folglich nicht nur darin, geeignete Alternativen für Fischmehl und Fischöl zu finden, man muss
»
    Forellen direkt vom Züchter
  Portionsforellen
Lachsforellen
Regenbogenforellen-Setzlinge
Kategorie 1 Betriebe
Lieferung nach Süddeutschland, Schweiz, Vorarlberg und Tirol.
Fischereibedarf
HANS GRASSL GmbH
  Hofer Forellen GmbH
Stuttgarter Str. 66, 78727 Oberndorf Tel 07423-2272 Fax 07423-3757 www.hofer-forellen.de info@hofer-forellen.de
















































































   69   70   71   72   73