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 Fleischalternativen
Rügenwalder Mühle
Mehr Transparenz für mehr Nachhaltigkeit
Die Rügenwalder Mühle hat vom Öko-Institut e. V. eine vergleichende Produktökobilanz erstellen lassen. Erst- mals in der Branche ließ der Lebensmit- telhersteller die Umweltwirkungen von klassischen, vegetarischen und veganen Varianten eines Produktes (Schinken Spicker) einander gegenüberstellen. Die Bilanzierung umfasst dabei die kom- plette Wertschöpfungskette und erfolgte wissenschaftlich exakt zum großen Teil mittels Primärdaten und eigener Mo- dellierungen des Öko-Instituts e. V. Das Ergebnis zeigt eine klare Abstufung der Umweltbelastungen vom klassischen zum vegetarischen und veganen Pro- dukt bei allen betrachteten Wirkungs- kategorien. Die Bereitstellung der Roh- waren tierischen Ursprungs, allen voran die Futtermittelherstellung, hat dabei den größten Einfluss auf die Umwelt.
Ermittelt wurden die Werte des Schinken Spicker Bunte Paprika-Lyoner, des Vege- tarischen Schinken Spicker mit bunter Paprika und des Veganen Schinken Spi-
wir anhand von Primärdaten zentrale Bestandteile der Wertschöpfungsket- te selbst modelliert, da für verarbeitete Rohstoffe pflanzenbasierter Fleischalter- nativen keine adäquaten Sekundärdaten existierten. Deshalb ist die Studie in ih- rer Qualität und Aussagekraft besonders hochwertig“, betont Florian Antony vom Öko-Institut e.V. Auch die Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette und
Das Unternehmen arbeitet ständig an der Vergrößerung des Sortimentes und stärkt damit seine Marktposition.
die direkte Gegenüberstellung von Pro- duktvarianten eines Unternehmens sind bislang einmalig.
Sowohl bei den klassischen als auch bei den fleischfreien Produkten gilt: Die größten Auswirkungen auf die Umwelt entstehen in der vorgelagerten Wert- schöpfungskette, insbesondere bei der
Die Rügenwalder Mühle gilt als Pionier bei der Herstellung vegetarischer und veganer Produkte.
Rohwarenbereitstellung. Die Erkennt- nisse zu den Treibhausgasen haben ei- ne besonders zentrale Bedeutung für die Rügenwalder Mühle: Pro 80 g-Pa- ckung fallen beim klassischen Schinken Spicker 0,56kg CO2-Äquivalente an, bei der vegetarischen Variante 0,34 kg und bei der veganen 0,24 kg. Diese Ergebnis- se lassen relevante Rückschlüsse auf die indirekt verursachten Emissionen ent- lang der vor- und nachgelagerten Wert- schöpfungskette zu. Zudem ermögli- chen sie die Ableitung von Maßnahmen zur Reduktion der Umweltauswirkun- gen. Gemeinsam mit ihren Lieferanten arbeitet die Rügenwalder Mühle daran, den Bezug von Rohwaren hinsichtlich der Umweltbelastungen zu optimieren. Zudem bestätigt die Ökobilanz, dass auch der Bezug von Strom aus erneu- erbaren Energiequellen einen zentralen Hebel zur Reduktion von Treibhausga- sen darstellt. Bereits seit vielen Jahren bezieht das Unternehmen ausschließ- lich zertifizierten Ökostrom.
Die Rügenwalder Mühle arbeitet dar- über hinaus an der Umstellung vege- tarischer Rezepturen auf vegan – eine wesentliche Stellschraube. Erst im ver- gangenen Jahr wurde die Vegetarische Mühlen Salami hühnereiweißfrei und seit Anfang Mai 2021 ist auch die Rezep- tur der Vegetarischen Mühlen Bratwürs- te auf vegan umgestellt.
  cker mit Grillgemüse in insgesamt fünf Wirkungskategorien: Treibhauspoten- zial, Wasserverbrauch, Bodenversaue- rung, Eutrophierung und Flächennut- zung. Diese fünf Aspekte wurden zudem entlang des gesamten Lebenszyklus be- rücksichtigt – von der Rohstoffgewin- nung bis zur Entsorgung bei den Ver- brauchern. „Für die Ökobilanz haben
58 FleischMagazin 7-8/2021





















































































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