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Bei den Phosphoremissionen zeigt die Kurve im Königreich ebenfalls nach unten. Seit 1985 wurden die Phosphor- Ausscheidungen je Kilogramm erzeug- tem Schweinefleisch mehr als halbiert. Das SEGES Danish Pig Research Cen- tre im Dänischen Fachverband der Land- und Ernährungswirtschaft hat in den vergangenen Jahren umfangreiche Forschungsarbeit zur Verringerung des Phosphorgehaltes in Futtermitteln ge- leistet. Der Phosphorgehalt in den Ra- tionen kann unter anderem durch den Einsatz des Enzyms Phytase deutlich reduziert werden. Dadurch verringern sich auch die Phosphorausscheidungen.
Dänischer Schweinesektor Vorreiter beim Klimaschutz
Die dänische Schweinefleischbranche gehört in Sachen Klimaschutz weltweit zu den Vorreitern. Zu diesem Ergebnis kommt auch das international aner- kannte US-amerikanische World Re- sources Institute (WRI). Dessen Bericht zufolge zählen die dänische, deutsche und niederländische Schweinefleisch- produktion rund um den Globus zu den klimaeffizientesten. Die Analyse des WRI zeigt zum Beispiel, dass die niedri- gen Klimagasemissionen der dänischen Schweinefleischerzeugung unter ande- rem auf eine optimale Futtereffizienz
Alternative Futtermittel können helfen, den Einsatz von Soja zu verringern.
Nachhaltigkeit
 zurückzuführen sind. Auch die Handha- bung von Nutztierdung und das relativ kühle Klima Dänemarks tragen zur ver- gleichsweise niedrigen Freisetzung von Klimagasen bei. So belastet ein Kilo- gramm brasilianisches Schweinefleisch das Klima etwa 80 Prozent mehr als ein Kilogramm dänisches Schweinefleisch.
Auch in der Corona-Pandemie hat das Thema Nachhaltigkeit in der dänischen Agrar- und Ernährungswirtschaft wei- terhin oberste Priorität. Und das aus
gutem Grund: Die Branche will näm- lich im Jahr 2050 Nahrungsmittel aus- nahmslos klimaneutral erzeugen. Was den Klima- und Umweltschutz angeht, beschäftigt man sich im Königreich seit geraumer Zeit intensiv mit dem Thema Eiweißpflanzen. So verarbeiten die dä- nischen Futtermittelhersteller nur Soja, das gemäß den internationalen Zertifi- zierungssystemen RTRS und Pro Terra angebaut wurde. Der dänische Agrar- sektor geht nun aber noch einen Schritt weiter. Die Branche hat beschlossen, bis zum Jahr 2025 ausschließlich Soja für die Fütterung landwirtschaftlicher Nutztiere einzusetzen, das aus verant- wortungsvoller und nachhaltiger Er- zeugung stammt. Dabei muss eine un- abhängige Kontrollinstanz unter ande- rem überprüfen und bestätigen, dass der Soja-Anbau auf Flächen erfolgt, auf denen zuvor keine Wälder gerodet wur- den. „Wir möchten eine echte und blei- bende Veränderung in den Soja produ- zierenden Ländern. Deshalb verlangen wir eine entwaldungsfreie Produktion“, sagt Flemming Nør-Pedersen, Direktor im Dänischen Fachverband der Land- & Ernährungswirtschaft.
Das gesetzte Ziel will der Agrarsektor in mehreren Schritten erreichen. In die- sem Jahr sollen 20 Prozent des in der Tierfütterung verwendeten Sojas
 Das Züchten von Mikroalgen in Biogasanlagen ist noch im Versuchsstadium, könnte aber zukünftig positive Effekte wie beispielsweise geringeren Flächen- bedarf bewirken.
 FleischMagazin 5/2021 43
























































































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