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 Interview des Monats
 EuroComfort Group – in Kürze
Euro Comfort Holding GmbH Vennweg 22
46395 Bocholt
Tel.: 02871/9979-0
Fax: 02871/9979-13
E-Mail: info@eurocomfort.de
Internet: www.eurocomfort.de
Geschäftsführer: Thomas Bußkamp, Dr. Brigitte Nimnate, Rainer Brockmöller, Andreas Buß
Beschäftigte: 6.300
Umsatz 2019: 380 Mio. Euro
Beteiligungen: Lück GmbH & Co. kg , Bocholt;
Brinkhaus GmbH , Bocholt, Badenia Bettcomfort GmbH & Co. KG, Friesenheim ; Abeil SAS , Aurillac/ Frankreich ; Euroline Sp. z o.o. , Leszno/ Polen
Produktionsstandorte: Bocholt (Lück, Brinkhaus), Friesenheim (Badenia), Lezno/PL (Euro Comfort, Euroline, TB Logistic), Trzebien/PL (Textil Bolesla- wiec), Nemencine/LT (UAB Vilnika), Chuzhou/CHN (EuroComfort Asia Pacific), Kostrzyn/PL (Brinkhaus Polska), Aurillac/F (Abeil).
Produkte (rund 30.000 Artikel): Steppbetten und Kopfkissen mit Faser- und Naturhaarfüllung; Dau- nendecken und Kissen in vollstufiger Produktion; Nackenstützkissen; medizinische Liegehilfen; Polsterkissen; Matratzen; Verwandlungsmöbel aus Schaumstoff; Matratzenbezüge; Polstermöbelgar- nituren, Polstermöbel-Elemente und Kissen für Polstermöbel, Caravaning, Schiffe; Boxspringbet- ten; Schlafcouch-Systeme, Outdoor-Möbel.
Haustex: In Köln haben Sie angedeutet, im nächsten Jahr auch eine Betten-Kol- lektion unter Ewald Schillig zu lancieren. Bleibt es dabei ?
Brockmöller: Wir haben im Bereich Boxspringbetten eine richtig schöne
Steigerung erlebt, im letzten Jahr von über 35 Prozent. Wir haben sowohl im Fachhandel als auch im Möbelhandel eine schöne Platzierung im hochwerti- gen Bereich erreicht und sind hier auch überhaupt nicht im preisaggressiven Bereich unterwegs, sondern mit Irisette oder Badenia und Brinkhaus. Auch un- ser Boxspring-Konfigurator, den wir be- reits vor einigen Jahren präsentiert ha- ben, ist im Handel anerkannt und mei- nes Wissens der beste, der momentan am Markt ist. Von daher ist der Druck, unter der Marke Ewald Schillig eine Kollektion an Betten anzubieten, nicht ganz so groß. Sicher liegt es nahe, damit irgendwann zu beginnen. Aber es muss auch in die Zeit passen.
Haustex: Vor Corona waren Klimaschutz und Nachhaltigkeit die beherrschenden Themen, auch in Ihren Sortimenten ha- ben Sie darauf reagiert. Wie geht es hier weiter ?
Brockmöller: Das Thema ist angesichts von Corona etwas in den Hintergrund gerückt. Jeder versucht, ums Überleben zu kämpfen. Da wird das Thema Nach- haltigkeit eher zurückgestellt. Aber es ist auf der Möbelmesse sehr gut angekom- men. Nicht nur bei uns, es war überall ein Thema. Was bei uns den Unterschied macht ist, dass wir das Thema nicht nur im Hochwert-Bereich unter Brinkhaus Blue anbieten, sondern auch unter Iri- sette. Wir werden Irisette Greenline jetzt mit einem Großkunden zu einem bezahlbaren Preis umsetzen und plat- zieren. Andere Anbieter haben das in einem Bereich angesiedelt, von dem ich glaube, dass es vor allem ein jüngerer Kunde, der für das Thema offen ist, nicht bezahlen kann.
Bußkamp: Wir arbeiten schon seit vie- len Jahren an diesen Themen und haben mit Großkunden wie Ikea oder Lidl auch interessante Konzepte entwickelt. Wenn wir Anfragen bekommen, können wir mit vernünftigen Lösungen darauf reagieren, weil wir sie längst haben. Das war schon Teil der DNA bei XDream. Deshalb kön- nen wir auch mit Irisette Greenline eine Kollektion recht smart aufbauen. Wir ver-
suchen Lösungen zu schaffen, die um- setzbar sind.
Haustex: Wird Corona das Nachhaltig- keits-Thema beflügeln ?
Brockmöller: Ich glaube, dass auch glo- bale Themen wie Nachhaltigkeit kurz- fristig eher in den Hintergrund treten werden. Auch weil es jetzt in erster Li- nie um das Überleben eines jeden Un- ternehmens in der Krise geht und wir im Handel wahrscheinlich Preisschlachten erleben werden, um überhaupt wieder Frequenzen zu schaffen. Mittelfristig wird das Thema aber durch Corona wei- ter an Bedeutung gewinnen.
Bußkamp: Ein Umdenken muss definitiv stattfinden. Wir können mit unserer Um- welt nicht weiter so umgehen wie in der Vergangenheit. Wir investieren viel, auch in Zukunft. Nicht nur in Lagerkapaziäten, IT oder neue Maschinen, sondern auch in Ökologie.
Haustex: Wie sieht Ihre Zielstellung für die kommenden Monate aus ?
Bußkamp: Jedes Unternehmen muss Geld verdienen und wachsen, um Forderungen zu erfüllen, Arbeitsplätze zu sichern und Perspektiven zu bieten. Das ist natürlich auch immer unser Ziel. Mir ist allerdings auch bewusst, dass unter diesen beson- deren Umständen eine „schwarze“ Null ein eher positives Unternehmensergebnis ist. Keine Erlössteigerung erzielen zu kön- nen, ist für mich absolut neu und ich ge- be zu, dass es mir schwer fällt, mich damit zu arrangieren. Das Wichtigste ist aber im Moment, die Liquidität zu sichern, und da haben wir unsere Hausaufgaben gemacht. Wir werden sicherlich auch mit Forde- rungsausfällen zu tun haben und werden kämpfen müssen, um an unser Geld zu kommen. Darauf sind wir eingestellt. Wir für unseren Teil werden weiterhin ein so- lider und zuverlässiger Partner für alle Marktsegmente sein. Wir sind zuversicht- lich und planen deshalb derzeit auch wei- terhin unsere Messebeteiligung zur M.O.W. in Bad Salzuflen im September. Hier wer- den wir uns auf einer Standfläche von rund 700 Quadratmetern präsentieren.
  28 Haustex 5 / 2020
raumausstattung.de






































































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