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 FischMagazin: Das Geschäft von 68°Noord sind hochwertige Lebensmittel wie Kingcrab und Snow- crab – ausschließlich aus Norwegen. Schaut man auf die letzten 24 Monate zurück, so sind diese durch eine multiple Krisensituation gekennzeichnet. Was macht das mit dem Markt für Luxuslebensmittel ?
Tim Eisel: Das Jahr 2023 hat für uns sehr positiv begon- nen. Wir konnten unser Geschäft mit dem Fachgroß- handel sowie dem Foodservice ausbauen und erste Ausschreibungen gewinnen – zudem werden unsere neuen Jakobsmuschelprodukte aus Norwegen sehr gut angenommen. Diese vertreiben wir ausschließ- lich tiefgekühlt, als ganze geschlossene Muschel und inzwischen auch als halb geschälte Variante. Die ge- schlossenen Jakobsmuscheln liefern wir inzwischen an viele unserer Kunden. Es ist ein Produkt, dass es in dieser Form und vor allem dieser Qualität noch nicht auf dem europäischen Markt gegeben hat.
FischMagazin: Jakobsmuscheln sind ein etabliertes Produkt auf dem deutschen Markt. Was unterscheidet Ihr Angebot von den bereits verfügbaren Artikeln ?
Tim Langeheine: Es sind handgetauchte Jakobsmu- scheln aus Norwegen, die zusammen mit dem Ro- gen als Tiefkühlprodukt sowohl geschlossen als gan- ze Muschel oder aber in der halben Schale auf den Markt gekommen sind. Ein phantastisches und vor allem immer verfügbares Produkt, bei dem Nachhal- tigkeit und höchste Qualität Hand in Hand gehen.
FischMagazin: Erklären Sie bitte, was diesen Artikel so besonders macht.
Tim Eisel: Es handelt sich um Muscheln, die von den Tauchern am Meeresboden in bis zu 30 Metern Tiefe einzeln in der richtigen Größe selektiv entnommen werden. Die Taucher achten darauf, dass die klei- nen Muscheln am Boden bleiben und weiter wach- sen können. Mit anderen Fangmethoden sind Bei- fang und die Beeinträchtigung der Meeresumwelt beziehungsweise des Meeresbodens verbunden. Auf diese Weise gefangene Jakobsmuscheln erkennt man häufig an der beschädigten Schale sowie den Schleifspuren.
FischMagazin: Mit der Qualität des Muschelfleischs hat die Fangmethode aber nur bedingt zu tun.
Tim Langeheine: Das ist richtig, spätestens beim Preis müssen wir auf die Fangmethode hinweisen, denn die handgetauchte Ware ist naturgemäß kos- tenintensiver und diesen Preisaufschlag für die um- weltfreundlich und nachhaltig ‚gepickten‘ Muscheln
müssen wir dem Kunden erklären. Wir leisten damit ein Stück weit Aufklärungsarbeit.
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FischMagazin 8/2023 29
INTERVIEW DES MONATS
FischMagazin: Wie begründen Sie das Qualitätsver- sprechen für gefrorene Muscheln in der halben Schale ?
Tim Langeheine: Da gibt es mehrere Faktoren, aber der wichtigste ist dabei die Tiefkühlung. Ich muss je- doch ein wenig weiter ausholen: Der Markt für nor- wegische Jakobsmuscheln wird aktuell dominiert von lebendfrischen Muscheln in der ganzen Schale. Aus anderen Fanggebieten stammt häufig ausgelöstes Muschelfleisch, dass meist frisch in kleinen Eimern verpackt oder aber iqf-gefrostet angeboten wird. Der Vorteil der Tiefkühlung gegenüber der lebendfrischen Ware ist, dass es keinen Mortalitätsverlust gibt. Au- ßerdem können wir die TK-Ware das ganze Jahr in
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Angeboten werden die Muscheln aktuell in 5-kg-Kartons für den Großhandel und die Gastronomie. Bis zum Weihnachtsgeschäft soll auch eine Retailverpa- ckung von 3 Stück Inhalt am Markt sein.
Wir werden unser Angebot weiter diversi­ fizieren, um das Risiko zu minimieren.
 

















































































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