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 AKTUELL
    Irland
Mowi will Lachsproduktion voranbringen
Mowi, weltgrößter Lachsproduzent und auch führend in Irland, will die Stagnation der dortigen Lachszucht beenden, schreibt IntraFish. Nachdem Mowi im Juni diesen Jahres die Erlaubnis zum Bau einer neuen Farm in der Bantry Bay erhalten hatte, wol­ len die Norweger jetzt zumindest ein „moderates Wachstum“ anschieben. Mowi besitzt in Irland eine lizensierte Kapazität von bis zu 11.000 t, doch im vergangenen Jahr erntete Mowi Ireland gerade einmal 7.900 t – und belegt mit einem Anteil von 80 % an der irischen Lachserzeugung den Rang 1 unter den Züchtern. Langfristig wolle das Unternehmen jährlich 20.000 t Lachs in Irland züchten, wollte sich jedoch angesichts der schleppend verlaufenden Lizenzierungsverfahren auf keinen Zeitplan fest­ legen. Nachdem Mowi 2006 beschlossen hatte, in Irland nur noch Biolachs zu züchten, produziert der Züchter dort seit ei­ nigen Jahren ausschließlich „organic salmon“. Dank des Premi­ um­Preises, den Mowi für seinen Biolachs erhält, konnte Mowi Ireland trotz höherer Produktionskosten nicht zuletzt aufgrund geringerer Besatzdichten ein EBIT von zuletzt 2,81 Euro/kg er­ wirtschaften und ist damit eine der profitabelsten Lachsproduk­ tionsregionen weltweit.
Mowi, weltgrößter Lachsproduzent und auch führend in Irland, will die Stagnation der dortigen Lachszucht beenden.
Foto: Meeresgehege für Bio-Lachse in County Donegal
im Nordwesten Irlands, Januar 2017.
Glückstadt
„Deutsche Fisch-Genuss-Route“ verknüpft Fisch und Tourismus
Fischwirtschaft und Tourismus passen gut zusammen. Aus die­ ser Erkenntnis heraus haben Akteure aus beiden Branchen die Deutsche Fisch­Genuss­Route ins Leben gerufen, die Anfang Oktober in Glückstadt offiziell vorgestellt wurde. Die gut 360 Ki­ lometer lange Route läuft von Bremerhaven über das Cuxland an der Elbmündung entlang bis Cranz und Stade, kreuzt die Elbe gen Norden und führt von Hamburg­Blankenese zur Matjesstadt Glückstadt, weiter über die Schleusenstadt Brunsbüttel zu den
12 FischMagazin 11/2021
Fischwirtschaft und Tourismus passen gut zusammen. Aus dieser Erkenntnis heraus haben Akteure aus beiden Branchen die Deutsche Fisch-Genuss-Route ins Leben gerufen und in Glückstadt offiziell vorgestellt.
Küsten­ und Hafenorten Friedrichskoog, Büsum, Tönning und St. Peter­Ording. „Bisher war jede Region für sich allein tou­ ristisch tätig“, sagt Projektmanager Peter Kowalsky und betont, dass mit der Deutschen Fisch­Genuss­Route der Aufschlag für eine langjährige Partnerschaft gelegt worden sei. Der Gedanke: „Fisch stärkt Tourismus, Tourismus stärkt die Nachfrage in der Fischwirtschaft und daraus ergeben sich neue Synergien in der Vermarktung und im Erlebnis.“ Die Route richte sich etwa an Wohnmobilisten und Radfahrer. Letztere könnten die Strecke entlang des Nordseeküstenradwegs in sechs Etappen von jeweils rund 60 km als Wochentour absolvieren.
Die Deutsche Fisch­Genuss­Route greift die Idee der Ferienstra­ ßen auf. Zu den bekanntesten unter den knapp 50 deutschen Routen, die in der Initiative Ferienstraßennetz vereint sind, ge­ hören die Deutsche Weinstraße oder die Deutsche Märchenstra­ ße, die jedes Jahr zahlreiche Gäste in ihre Region locken. Dabei soll den Touristen authentisches Erlebnis entlang der Strecke geboten werden: es gehe nicht nur um Kulinarik, sondern auch um „Naturetainment“, das Erleben der Natur und Kultur. Peter Kowalsky nennt die Stichworte „Küstenfeeling, Hafenflair und Fischgenuss“. Zu den Partnern der Deutschen Fisch­Genuss­ Route gehören derzeit die Städte Bremerhaven, Glückstadt und Brunsbüttel sowie die Region Cuxland, die Fischereihafen­Be­ triebsgesellschaft Bremerhaven (FBG) auch als Vertreterin zahl­ reicher fischwirtschaftlicher Betriebe und das Seefischkochstu­ dio Bremerhaven, schließlich die Hotels Amaris (Bremerhaven) und das im Bau befindliche River Loft (Brunsbüttel), das Restau­ rant Natusch (Bremerhaven) und – als bislang einziger fischwirt­ schaftlicher Betrieb – der Glückstädter Matjesproduzent Plotz. Eine Erweiterung der Route bis zur Ostsee sei denkbar, meint Kowalsky. Und Glückstadts Bürgermeisterin Manja Biel betont den Marketing­Charakter der Route: „Die Angebote sind da, wir wollen sie nur sichtbar machen.“
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