Page 19 - FM-04-2020
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  „Neue Kunden kaufen ein“
in einer solchen Situation der Ausfall zu 100 Prozent erstattet wird und nicht wie aktuell mit 60 bzw. 67 Prozent. Aber auch wir Unternehmer müssen dementsprechend Hilfen bekom- men: den Umsatzverlust werden wir nicht mehr einholen kön- nen. Bitte bleibt alle zuhause, damit wir diese Krise meistern: wir wollen Euch wieder auf der Sonneninsel SchmUsedom be- grüßen. Es muss nicht ganz auf Feinkost vom Fischsommelier verzichtet werden: unter www.fischdomke.de/shop/ kommen wir zu Ihnen ‚to huus‘.
„Jeder Tag wie Weihnachten“
CORONA
REPORT
    Arne Konik, Betzendorf
Wir merken, dass die Menschen mehr zusammen und zuhause essen. Da wer- den häufig ein oder zwei Salate zusätz- lich mitgenommen. Insgesamt wird hochwertiger eingekauft. Ich habe zu 99 Prozent Stammkundschaft. Jetzt durch Corona sieht man andere Leute, die mit zum Einkaufen gehen, neue Produkte probieren möchten und dadurch zusätz- liche Käufe tätigen. Zum Thema Fisch
und Corona gab es noch nicht eine Nachfrage, eine Verunsiche- rung bezüglich der Ansteckungsgefahr über Lebensmittel gibt es nicht. Preisschwankungen bei unserem Einkauf oder Ein- schränkung im Sortiment über den normalen Rahmen hinaus kann ich nicht wahrnehmen. Das Abstandhalten innerhalb der Kundschaft war in der ersten Woche ungewohnt. Mittlerweile haben die Kunden es aber gelernt und sind diszipliniert.
„Umsatzschub mit Beginn der Schulschließungen“
Mit Beginn der Schulschließungen hat
es bei uns einen Umsatzschub gegeben.
Wie alle Warengruppen im Markt hat
auch der Frischfisch vom Kundenan-
sturm profitiert. Das Geschäft wird sich
auch wieder beruhigen, evtl. auch rück-
läufig sein. Die Menschen werden auf-
grund von Kurzarbeit und wirtschaftlich
schwierigen Zeiten ihr Geld zusammen-
halten müssen. Das kann für eine hoch-
wertige Warengruppe eine Durststrecke
bedeuten. Persönlich aufgefallen ist mir
die Nachfrage nach Produkten, die man
zu Hause einfrieren kann. Die tägliche
Belieferung der Märkte ist momentan nicht möglich. Das hat mit Kurzarbeit bei unseren Lieferanten zu tun.
„Umsatzverlust und Kurzarbeit“
Wir machen an einigen
Standorten 50 Prozent
mehr Umsatz. Da ist je-
der Tag wie Weihnach-
ten. Am Anfang wurde
deutlich mehr Frisch-
fisch eingekauft, der
dann eingefroren wur-
de. Jetzt nach zwei Wo-
chen sehen die Kunden,
dass wir weiter verläss-
lich und mit vollem Sor-
timent wiederkommen, da lassen die Vorratskäufe nach. Jetzt läuft Feinkost und Hochwertiges besser. Wir stellen fest, dass neue Kunden kommen, die viele Fragen zur Zubereitung ha- ben. Das ist anstrengend, macht aber viel Spaß und wir hoffen, dass uns diese Kunden auch in der Nach-Corona-Zeit erhal- ten bleiben. Das Brötchengeschäft haben wir eingestellt und auch die von den Kunden mitgebrachten Schalen nehmen wir zur Zeit nicht entgegen. Beim Sortiment stellen wir keine Ein- schränkungen fest. Der Hamburger Fischmarkt ist komplett lieferfähig.
„Sehr günstiger Lachspreis“
 Durch die staatliche Anordnung zur Schließung aller meiner gastronomi- schen Fisch Domke-Stores in den drei Kaiserbädern, der Steinbutt-Bar, meiner Hotellerie und Beherbergung sowie der Stornierung aller gebuchten Caterings und Events habe ich keine Einnahmen mehr bis auf die Bestellungen im On- lineshop. Meine fleißigen Arbeitnehmer musste ich zur Kurzarbeit anmelden. Ich kämpfe mit Verbänden dafür, dass diesen
Rainer Giegerich, (Fischsommelier) Selgros Aschaffenburg
Bei uns im Großhandel blieb die Gast- ronomie leider seit Beginn der Anord- nungen aufgrund der Corona-Pande- mie weg. Seit der letzten März-Woche (KW 14) kommen allerdings vereinzelt Gastronomen zu uns an die Fischtheke und kaufen in kleinen Mengen – unter 10 kg – Fisch für ihre To Go- und Liefer- aktionen. Hier sind vor allem Lachsfilet, Seelachsfilet, aber auch Schwertfisch gefragt. Die Privatkunden kommen nach wie vor und kaufen Fisch. Insge-
Volker Bruhn und Annika Klemm, Firma Fisch Anker
 Philipp Starker, Rewe Group Gebietsmanager Ware (Frisch- fisch, Feinkost, Gastronomie)
  André Domke Fisch-Gastronom, Fischhändler und Fischsommelier
samt sind die Mengen sowohl im Verkauf wie auch bei unse- ren Bestellungen nach unten gegangen. An Preisänderungen, die auf die Corona-Pandemie zurückzuführen sind, ist viel- leicht der sehr günstige Lachspreis zu nennen.
  www.fischmagazin.de
FischMagazin 4/2020 19
FOTO: GIEGERICH


















































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