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   LEH kompakt
   Eismann meldet Rekord bei Bestellungen
Aus Angst vor Ansteckungen im öffentlichen Raum und in Su- permärkten oder weil sie sich in Quarantäne befinden, bestel- len die Deutschen so viel bei Eismann wie nie zuvor. Das teilt der in Mettmann ansässige Direktvertrieb für Tiefkühlkost mit, für den unter anderem 800 selbstständige Handelsvertreter un- terwegs sind. Er freut sich über eine Umsatzverdoppelung bei Online-Bestellungen. Schon vor der Corona-Krise habe das Interesse an Lebensmittellieferungen zugenommen, berichtet Eismann. Jeder fünfte Bundesbürger hat sich bereits einmal Le- bensmittel nach Hause liefern lassen; ein Drittel will das in Zu- kunft ausprobieren. 42 Prozent der Lieferdienst-Kunden haben in den vergangenen zwei Jahren häufiger bestellt als zuvor. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung des Instituts für Management und Wirtschaftsforschung (IM- WF) im Auftrag von Eismann. Diese wurde „vor Corona“ vorge- nommen. Seit Ausbruch der Pandemie hat dieser Trend noch einmal stark an Fahrt aufgenommen. Unternehmenssprecher Patrick Schöwe beobachtet: „Einige Kunden füllen für mehr als 400 Euro ihre heimischen Eistruhen bis zum Anschlag, um auf längere Ausgangssperren vorbereitet zu sein.“ Mit einem Plus von 15 bis 20 Prozent fällt der Umsatz in den Kategorien TK-Ge- müse, Fisch und Geflügel überdurchschnittlich aus.
Eismann freut sich über eine Umsatzverdoppelung bei Online- Bestellungen.
Wasgau-Konzern
mit leichtem Umsatzminus
Der Wasgau-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2019 einen Um- satz von 545,3 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es noch 546,5 Millionen Euro. Das entspricht einem Umsatzrückgang von 0,2 Prozent. Nach Unternehmensangaben wurde im Segment Großhandel ein Umsatz von 145,8 Millionen Euro erwirtschaf- tet (gegenüber 150,6 Millionen Euro im Vorjahr). Im originären Geschäftsfeld der sechs Cash+Carry-Betriebe mit Gastronomie und Großverbrauchern erhöhte sich der Umsatz um 1,2 Pro- zent. Als wesentlich für das Umsatzminus gilt der um 9,1 Pro- zent rückläufige Umsatz mit Kunden im übrigen Großhandel. Im Segment Einzelhandel wurde ein Umsatz von 399,4 Millio- nen Euro (Vorjahr: 395,9 Millionen Euro) erzielt. Im Vergleich
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Im Segment Einzelhandel wurde bei Wasgau ein Umsatz von 399,4 Millionen Euro (Vorjahr: 395,9 Millionen Euro) erzielt.
zum jeweiligen Stichtag 31. Dezember hat sich die Verkaufsflä- che um 2.506 Quadratmeter auf 104.746 Quadratmeter erhöht. 2018 waren es 102.240 Quadratmeter. Neben dem Umsatz wird im Wasgau-Konzern als wesentliche Leistungskennziffer das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) betrachtet. Das EBIT im Geschäftsjahr 2019 wurde mit 8,1 Millionen Euro ermittelt. Es bewegt sich somit nach Unternehmensangaben im Rahmen der Erwartung. Das Konzernergebnis vor Steuern beläuft sich auf 4,6 Millionen Euro (Vorjahr: 5,0 Millionen Euro).
Supermärkte wachsen stärker als Discounter
Verbraucher kauften vergangenes Jahr insgesamt weniger Kon- sumgüter, griffen aber häufiger zu höherwertigen Produkten: Das ist das Ergebnis einer aktuellen Marktstudie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Die großen Supermarktketten konn- ten demnach 2019 auch stärker wachsen als Discounter. Edeka, Rewe und Co. hätten ihre Umsätze um rund drei Prozent gestei- gert. Discounter wie Aldi und Lidl schafften dagegen laut GfK ins- gesamt nur ein Plus von 0,9 Prozent. Der Verbraucher verlange inzwischen „neben akzeptablen Preisen auch eine angenehme Einkaufsatmosphäre und ein attraktives Angebot an ökologisch nachhaltigen Produkten“, erklärten Marktforscher den Trend. Die- ser schwierige Spagat gelinge den Supermärkten derzeit besser als den Discountern. Grund für den deutlichen Umsatzzuwachs seien wohl die wachsenden Reallöhne in Deutschland, schreiben die Forscher. Hatten 2009 auf die Frage nach ihrer eigenen finan- ziellen Situation lediglich 27 Prozent der Haushalte angegeben, sie könnten sich „fast alles leisten“, so sind es inzwischen schon 42 Prozent. Zugleich sank die Zahl der Haushalte, die sich nach ei- gener Einschätzung „fast nichts mehr leisten“ können, von 26 auf 17 Prozent. Die Folge: 55 Prozent der Verbraucher achten laut GfK beim Einkauf derzeit vor allem auf Qualität, nur 45 Prozent schau- en vor allem nach dem Preis. Vor zehn Jahren war das Verhält- nis noch umgekehrt: Der Preis war den meisten wichtiger als die Qualität. Vor allem den jüngeren Verbrauchern seien Frische, Re- gionalität, handwerkliche Herstellung und die Unterstützung klei- nerer Produzenten ein Anliegen, berichteten die Marktforscher.
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FOTO: EISMANN





















































































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