Page 3 - FL_11-2021
P. 3

 Wer macht in der Zukunft unsere Wurst?
Handwerk hat goldenen Boden. Noch nie war das so wahr wie heute. Auch Arbeit ist genug da, die Auftragsbücher der Unternehmen
sind derzeit randvoll. Doch wer soll die Arbeit ver- richten? Schon jetzt mangelt es an Arbeitskräften in handwerklichen Berufen, ganz zu schweigen am geeigneten Nachwuchs. Vor allem Auszubildende in fleischhandwerklichen Berufen sind heute ein rares Gut. Und das kann gravierende Folgen haben, wenn Metzgerei-Fachbetriebe entweder an manchen Ta- gen oder nicht selten sogar für immer schließen müssen. Wer wird uns dann die Wurst in der Zukunft machen? Konsumieren wir irgendwann nur noch industriell hergestellte Lebensmittel ?
Dabei könnte es so einfach sein: Wer sich Jugend- lichen als attraktiver Arbeitgeber präsentiert, neben angemessener Entlohnung insbesondere ein attrak- tives Ausbildungs- und Arbeitsumfeld schafft und junge Menschen nicht nur fordert, sondern auch för- dert und ihnen Wertschätzung entgegenbringt, dem gelingt es nach wie vor, Nachwuchs in ausreichen- der Zahl für die Arbeit hinter dem Tresen und in der Wurstküche zu begeistern. Über solche positiven Bei- spiele berichten wir im Ausbildungs- und Karriereteil in dieser Ausgabe.
Dänemark hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2050 will unser Nachbarland Lebensmittel, insbesondere Schweinefleisch, klimaneu-
tral herstellen und hat auf dem Weg
dorthin bereits sehr beachtliche Erfolge erzielt. Einen ganz neuen
Ansatz verfolgt das Königreich damit, Soja als Futter- mittel durch heimisches Grasprotein zu ersetzen. Erste Schritte in der Umsetzung dieses Projekts sind im Kleinen bereits gelungen. Nun wird intensiv dar- an gearbeitet, das Prinzip auch in der Fläche erfolg- reich umzusetzen. Über dieses Projekt und über die aktuelle Situation in der dänischen Schweinefleisch- produktion berichten wir in unserem Länderreport Dänemark in diesem Heft.
Vielen Messen hat die Corona-Pandemie in der jün- geren Vergangenheit einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht. Viele Veranstaltungen mussten abgesagt oder unzählige Male verschoben werden. Doch durch die flächendeckenden Impfungen in der Bevölkerung und infolge der konsequenten Beibehal- tung der Hygiene-Maßnahmen konnten zuletzt viele Events wieder stattfinden, darunter viele, die für un- sere Branche von zentraler Bedeutung sind wie zum Beispiel die Süffa, die Fachpack und die Anuga. Das ist eine erfreuliche Entwicklung und zeigt, dass wir in Wirtschaft und Gesellschaft auf dem richtigen Weg zurück zur Normalität sind. Wir haben dieser insge- samt erfreulichen Entwicklung mit einer umfangrei-
chen Messe-Nachberichterstattung Rechnung getragen.
BleibenSieinteressiert...
Olaf Behnel (Chefredakteur)
  FleischMagazin 11/2021 3
  EDITORIAL





















































































   1   2   3   4   5