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Handwerk
  Eine der Wettbewerbsaufgaben bestand darin, einen Schriftzug auszuarbeiten.
Die sechs Wettbewerbsteilnehmer mussten an zwei Tagen in jeweils eigenen Kojen fünf Flächen mit unter- schiedlichen Techniken vor Publikum beschichten. Vor große Herausforderungen stellte sie die Vorbereitung eines Türblatts. Dabei mussten Gehrungen und Kanten nachgespachtelt, geschliffen und nach Farbvorgaben mit seidenglänzendem Lack beschichtet werden. Im Rahmen einer Tapezierarbeit wurde gefordert, eine Vlies-Mustertapete maßgenau aufzubringen.
Auf einer weiteren Wandfläche sollte eine vorgegebene Designarbeit mit Bleistift aufgezeichnet, mit Malstock, Lineal oder Malbrücke angelegt und nach Farbvorgabe ausgearbeitet werden. Ihrer Kreativität freien Lauf las- sen konnten die Kandidaten lediglich bei der Aufgabe „Dekorative Gestaltung“. Vorgegeben war einzig die
Ausführung mit Oberflächentechniken. Farbigkeit und Motivauswahl waren freigestellt. Beim Speedwett- bewerb wurde es besonders kniffelig. Denn dabei ging es nicht nur um Schnelligkeit, sondern gleichzeitig um Genauigkeit. Nachgemischte Farbtöne sollten har- monisch abgestuft in abgeklebte Flächen aufgetragen werden. In die Bewertung gingen Maßgenaugkeit, Deckvermögen auf den Flächen, Randschärfe und Sauberkeit mit ein.
Als gutes Zeichen wurde gewertet, dass wieder drei junge Frauen unter den Teilnehmern waren. „Es ma- chen immer mehr Mädchen eine Ausbildung zum Ma- ler und Lackierer, weil der Beruf so kreativ ist“, meinte Christine Marzulla, beim Bundesverband zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. Aber auch bei jungen Männern gewinne er weiterhin an Bedeutung, was die steigenden Ausbildungszahlen dokumentierten.
Alle sechs Teilnehmer werden weiterhin als Maler- Nationalteam wirken, das eine bundesweite Förder- initiative des Maler- und Lackiererhandwerks ist. Ihre Aufgabe besteht darin, sich im Beruf weiterzubilden, das Maler- und Lackiererhandwerk in der Öffentlich- keit zu repräsentieren, Nachwuchs an Schulen zu werben sowie bei europäischen und internationalen Austauschprogrammen mitzumachen. Auf Hauke Max Eder muss nun sich intensiv auf die Euroskills vorbe- reiten, bei denen er die rund 40.400 Betriebe des deut- schen Maler- und Lackiererhandwerks vertreten wird.
Der nächste Auswahlwettbewerb für die Euroskills 2022 in St. Petersburg findet in zwei Jahren statt.
❱❱ cornelia.kuesel@snfachpresse.de
„Immer mehr Mädchen machen eine Ausbildung zum
Maler und Lackierer, weil der Beruf so kreativ ist.“
Christine Marzulla vom Bundesverband Farbe, Gestaltung, Bautenschutz
 Die Teilnehmer mussten in ihren Kojen fünf verschiedene Aufgabenstellungen ausführen.
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