Page 18 - BTH-05-2020
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            Webinare ab Herbst
Bereits in den Startlöchern ist eine neue Dienstleistung. Heimtex bie- tet ab September 2020 Webinare zu klassischen „Dauerbrenner- Themen“ wie Verantwortung der Führungskräfte im Arbeitsschutz oder Arbeitssicherheit im Au- ßendienst an. Weitergehende Informationen erhalten Sie zeit- nah hier in BTH Heimtex und auf ❱❱ heimtex.de.
ten wir ausschließlich mit Laptops, die im Büro in die Dockingstation kommen und auf Dienstreise mitgenommen werden. Seit einigen Wochen – also schon vor Corona – befinden wir uns in einer umfassenden Umstrukturierung unserer IT. Alle Daten sollen in die Cloud, um das mobile Arbeiten zu ver- einfachen, um von „überall“ auf „alles“ zugreifen zu können. Wir werden bald mit Microsoft Teams arbeiten, was die Teamarbeit unterstützen und ver- einfachen soll.
Nicht alles läuft digital
Doch auch mit einer guten Hard- und Software können wir nicht auf die Kol- leginnen und Kollegen verzichten, die im Büro die Stellung halten (an dieser Stelle danke an euch!), denn mindes- tens die Post kommt noch analog, ob wir wollen oder nicht. Vielleicht könnten wir nun unsere Mitglieds- unternehmen bitten, uns ihre Anliegen ausschließlich auf elektronischem Wege zuzutragen, was die meisten im Übrigen auch schon lange tun. Aber Gerichte oder Anwälte entsenden ihre Schriftstücke analog. Gerne vorab auch per Telefax. Das ist nicht „old- school“ und das ist auch kein Scherz, das ist die Realität.
Und bei aller Modernität und dem Wil- len, fortschrittlich und digital zu sein, dürfen wir auch nicht vergessen, dass unsere Mitglieder produzieren. Textile Bodenbeläge, Gardinen, Dekorations- stoffe oder Bettwaren lassen sich nicht im heimischen Wohnzimmer, am Ess- oder am Küchentisch herstellen. Die teilweise Hallen füllenden, kom- plexen technischen Anlagen erfordern die Anwesenheit realer Personen. So können in der Theorie also alle ins Homeoffice gehen, in der Praxis aber nicht. In der Praxis bedarf es der vor- genannten „Front-Kollegen“, die sich vor Ort kümmern, die an die Daheim- gebliebenen delegieren.
Die Arbeitswelt wird sich verändern
Corona zeigt uns aber, dass gerade in administrativen Geschäftsbereichen vieles sehr wohl funktioniert. Es stellt sich daher die Frage, warum wir alle das nicht vorher schon getan haben, uns einfach ins bequeme Homeoffice verabschiedet haben.
Wie immer ist es nicht so einfach wie gedacht. Um ins Homeoffice (die Arbeitsstättenverordnung spricht seit 2016 von „Telearbeit“) gehen zu dürfen, bedarf es der Erfüllung einiger tatsäch- licher und rechtlicher Anforderungen. Das, was gerade in tausenden Unter- nehmen real passiert und bei uns sehr gut läuft, nennt sich rechtlich korrekt „mobiles Arbeiten“. Somit ist es nicht unbedingt eine reine Frage des Kön- nens, sondern auch des Wollens und des Dürfens. Die Pandemie hat uns immerhin gezeigt, dass es grundsätz- lich funktionieren würde, uns die Test- phase somit ungewollt aufgedrängt. Vielleicht noch mit Bild- und Ton- störungen, vielleicht noch mit wackli- gen Leitungen, einsamen Kollegen im sonst leeren Büro, aber es funktioniert. Der Laden läuft, würde man sagen.
Plötzlich konferiert fast das ganze Team über eine Webkonferenz. Wir
lassen einander ausreden, denn das ist zwingend notwendig, um sich überhaupt verstehen zu können. Wir stimmen uns engmaschiger ab, ar- beiten Hand in Hand, hören und vor allem sehen uns via Web. Gestik und Mimik unseres „Gegenübers“ sind für uns erkennbar und wir können darauf reagieren.
Die Option, Webkonferenzen als Kommunikationsmedium einzusetzen, ist natürlich nicht neu, dennoch war sie mit einer gewissen Skepsis behaftet. Den Einwand „Das besprechen wir bes- ser bei einem echten Treffen ...“ kennen wir alle. Jetzt ersetzen Webkonferenzen das persönliche Gespräch.
Eines zeigt sich in der Krise deutlich: Aufgrund dieser positiven Erfahrun- gen bin ich mir sicher, dass Web- konferenzen künftig stärkeren Eintritt in die Arbeitswelt finden werden und das Thema Digitalisierung im Ganzen eine weitaus höhere Akzeptanz er- fährt. Und wer weiß, vielleicht erhalten wir irgendwann auch die Behörden- briefe als E-Mail.
Bleiben wir gespannt, wie sich unsere Arbeitswelt in den nächsten Monaten oder in den nächsten Jahren entwickeln wird. Ganz sicher werden wir – wie ur- sprünglich auch ohne Corona geplant – dieses Thema weiter verfolgen.
Es grüßt Sie aus der „Zweigniederlassung Heimtex-Verband, Essen“, Sabrina Hüsken
  www.heimtex.de
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18 BTH Heimtex 5/2020
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