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Wenn eine Wäscherei ihre Prozesse weiter au- tomatisiert, kann sie auf schwankende Wäsche- volumen sehr flexibel reagieren. Ob diese au- tomatisierten Prozesse am Tag acht oder zehn Stunden laufen, spielt am Ende keine wesent- liche Rolle. Vielleicht bedarf es mehr Wartung oder Ersatzteile. Nehmen wir als Beispiel unsere vollautomatische Trockenwäschestraße: Diese kann problemlos und ohne Leistungsabfall für eine zweite oder dritte Schicht eingesetzt wer- den. Würde eine Wäscherei mit einem niedrigen Automatisierungsgrad heute eine zweite oder dritte Schicht planen, weil die Aufträge sonst nicht zu schaffen sind, bekäme sie wahrschein- lich Probleme, weil das dafür notwendige Per- sonal nicht zur Verfügung steht. Und es gibt Stu- dien, die zeigen, dass Mitarbeiter in der zweiten oder dritten Schicht weniger produktiv sind als die erste Schicht.
Wir denken, dass die aktuellen Anforderungen in den Wäschereien – fehlendes Personal, weniger Qualifikation, Preisdruck – die Automatisierung der Prozesse in den Wäschereien weiter forcieren wird.
WRP: Sie haben Automatisierung und Ergonomie als aktuell zentrale Themen für die Firma Kanne- giesser erläutert. Gibt es weitere Schwerpunkte ?
Otto Burger: Nach wie vor müssen Wäscher- eien sich darum kümmern, ihre Produktivität weiter zu steigern. Das geht über eine Optimie- rung der innerbetrieblichen Logistik – das ist erste Schritt –, dann über eine weitere Automa- tisierung der Prozesse und schließlich Robote- risierung. Wenn die innerbetriebliche Logistik in einer Wäscherei nicht optimal ist, wenn also die Wäsche nicht stetig durch die verschiede- nen Prozesse laufen kann, dann helfen weitere Anstrengungen in Richtung Automatisierung und Roboterisierung nicht optimal. Zum Bei- spiel kann das Potential eines Roboters nicht ausgeschöpft werden, wenn vorher die Wäsche manuell zugeführt werden muss. Der Roboter- einsatz setzt eine optimale innerbetriebliche Wäschelogistik voraus.
Seit dem Verkaufsstart unserer Robotertechnik ist die Nachfrage stetig gestiegen und heute grö- ßer, als wir sie zur Zeit bedienen können. Wir sagen unseren Kunden immer wieder, dass sie ihre Betriebe für die Roboterisierung vorberei- ten müssen. Idealerweise mit unserem Konzept Smart Laundry. Denn ein wesentliches Element
Für die Firma Kannegiesser ist eine optimale innerbe- triebliche Logistik Voraus- setzung, um die Potentiale von Automatisierung und Roboterisierung optimal ausschöpfen zu können.
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www.wrp-textilpflege.de
Aktuell
  der Smart Laundry ist die Synchronisation des Material- mit dem Informationsfluss. Erst wenn das gewährleistet ist, können einzelne Arbeits- plätze durch Robotereinsatz ersetzt und die ge- wünschten Effekte realisiert werden.
Außerdem haben wir weitere logistische Lösun- gen und passende Automatisierungsstufen im Portfolio, um eine Wäscherei fit zu machen für den Robotereinsatz. So lässt sich diese Techno- logie mit unseren Masterplänen etappenweise integrieren – oder natürlich auf einen Schlag als ein Element in einem Komplettsystem.
Natürlich haben wir auch in den Kundendienst investiert. Gerade die angesprochenen Themen Automatisierung und Roboterisierung bedingen entsprechende Services. Diese Leistungen ha- ben wir schon und wir werden sie weiter forcie- ren. Wir wissen, unsere Kunden suchen nicht nur























































































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