Page 11 - Parkett-Star-2024
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 2018 eröffnete Michael Pätzholz seinen modernen Neubau in Rielasingen mit einer Ausstellungsfläche von 1.000 m2 über zwei Ebenen.
wichtig, dass sich was dreht. Genauso be- deutsam ist es aber, dass der Besucher ei- nen Eindruck erhält, welche Raumwirkung beispielsweise ein schöner Boden entfalten kann – und dazu wollen die Leute nicht nur drei Dielen nebeneinander liegen sehen“, hat der Inhaber eine klare Vorstellung.
Gestaltung ist das Zauberwort. „Dazu ha- ben wir uns entschieden, künftig sonntags wieder von 13 bis 17 Uhr aufzumachen und unsere Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, ohne dass Beratung und Verkauf stattfinden würden.“
DINGE UND MENSCHEN IN BEWEGUNG BRINGEN
„Wir haben im Unternehmen null Fluktuati- on“, beschreibt Michael Pätzholz etwas, das als „glücklicher Umstand“ viel zu leichtfertig beschrieben wäre. Vielmehr scheut Pätzholz sich nicht, mit seinen Kollegen und manch- mal auch Lieferanten über Fachliches zu diskutieren – aus Interesse und gespeist aus der eigenen Neugierde auf Wissenszuwachs und Weiterentwicklung: „Wer stehenbleibt“, lautet sein Credo, „hat doch schon verloren.“ Schließlich mache gerade das den Reiz aus: „Unsere Aufgabe wäre doch auf Dauer recht eintönig, wenn wir stets nur eine Schublade aufziehen und die Handlungsoption für eine Situation herausnehmen müssten.“ Dass Mi- chael Pätzholz diese Freude am Finden von Lösungen mit seinem Team teilt, ist zu einem Gutteil auf eine Führungskultur zurückzu- führen, die gestellte Aufgaben nicht in erster Linie problematisiert, sondern zu positiven Herausforderungen für die Gemeinschaft macht. So wie die Bereitschaft, mit diesem
Team immer wieder Neugestaltungen in An- griff zu nehmen. Ursächlich freilich ist die ei- gene Bereitschaft daran, Dinge in Bewegung zu bringen. Und Menschen.
Auch samstags. „Das ist oberste Prämisse, dass da nicht verpflichtend gearbeitet wird“, sagt der leidenschaftliche Handwerker. Wer einen Großteil des Berufslebens, sei es als Parkett-, sei es als Bodenleger, auf den Kni- en verbringe, für den seien Gesundheit und die zwei Tage Erholung pro Woche ein hohes Gut. Allein, es gibt auch die, denen es ums Geld geht. Weil sie drei Kinder haben, gera- de bauen, es einfach brauchen. „Wir richten am Samstag alle Fahrzeuge her, tanken auf und sorgen dafür, dass am Montagmorgen wieder alles parat steht“, sagt Pätzholz. Da klingelt der Wecker, dann eine halbe Stunde später und macht sich der Chef auf den Weg zum Markt, um für alle Fleischkäse zu kaufen sowie ergänzende Leckereien, aus denen er dann für die Mitarbeiter um 08:30 Uhr das Frühstück für die Samstagsschicht zuberei- tet: „Deshalb sind die auch sauer, wenn ich samstags nicht da bin, weil dann das Früh- stück ausfällt“, sagt Pätzholz. Und für den künftig anstehenden Schausonntag? „Da muss ich sehen, ob ich jemand Geeigneten finde, sonst setze ich mich selbst rein.“
Reinhold Kober
 parkettmagazin.de
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