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mergruppen eigentlich über Mo- nate Bestand haben sollen, vorne und hinten nicht mehr. „Aktuell implodieren die Kalkulationen. Wer heute zu den in 2020 verein- barten Konditionen liefert, legt or- dentlich drauf“, sagt Auerbach. In Teilbereichen seien die Unterneh- men wegen der Rohstoffverknap- pung nicht mehr lieferfähig.
Das Phänomen hat aus Industrie- sicht neben klar erkennbaren Gründen wie dem Ausbleiben des Sommerlochs 2020 auch solche, die im stillen Kämmerlein geplant und initiiert worden sein könnten. Vorlieferanten erhöhten die Preise in einer Form, die wirtschaftlich nicht nachvollziehbar sei, heißt es aus dem Kompetenzzentrum. Neben einem notgedrungenen Umdenken bei der Ressourcen- nutzung seien nun vor allem die deutschen und europäischen Marktaufsichtsbehörden gefragt, ihre vornehme Zurückhaltung aufzugeben und die Ärmel hoch- zukrempeln. Denn die enormen
Elmar Duffner
VDM
„Nur gemeinsam werden wir diesen Herausforderungen gerecht.“
Erhöhungen der Rohstoffkosten schlagen sich letztendlich bei den Verbrauchern nieder, sofern die Produkte aktuell überhaupt im Markt verfügbar sind.
Angesichts der angespannten Ver- sorgungslage rufen der Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) und der Handelsverband Möbel und Küchen (BVDM) die Branchenakteure zu einem fairen Umgang auf. Informationen zu Materialknappheiten und daraus resultierenden Lieferzeitenverän- derungen sollten frühzeitig und of- fen kommuniziert werden, schrei- ben VDM-Präsident Elmar Duffner und BVDM-Präsidiumsmitglied Markus Meyer in einem gemein- samen Appell. Von Handelsseite sollten etwaige Verzögerungen nicht zum Anlass für Sanktionen genommen werden. „Nur gemein- sam werden wir diesen Herausfor- derungen gerecht werden und sie zum Wohle der Verbraucherinnen und Verbraucher managen kön- nen“, betonen VDM und BVDM.
Martin Auerbach
Matratzenverband
„Aktuell implodieren die Kalkulationen.“
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 Aktuell
 Grünes Licht für Nordstil im Juli
Die Sommer-Ausgabe der Nordstil kann stattfinden: Die Ordermesse läuft vom 24. bis 26. Juli auf dem Hamburger Messegelände mit entsprechendem Hygienekonzept. „Wir sind erleichtert und voller Tatendrang, sagt Philipp Ferger, Bereichsleiter Konsumgütermessen der Messe Frankfurt Exhibition. Aufgrund der Sicherheits- und Hygienevorgaben der Hansestadt wird ein Messebesuch nur nach vorherigem Onlinekauf des Tickets und mit aktuellem negativen Corona- Test oder vollständigem Impfschutz, Stand heute, möglich sein. Masken in Innenräumen werden weiterhin verbindlich bleiben.
Lattoflex schult Verkaufsteams jetzt online
Schlafsystemhersteller Lattoflex hat seine Verkaufstrainings ins Netz verlegt. Die Nachfrage der Fachhändler ist groß. Aus dem neu aufgebauten Videostudio des Unternehmens sen- det das Lattoflex-Team live ins Netz. Die ersten Termine im Mai waren innerhalb von vier Tagen ausgebucht. Das Ange- bot wurde auf 40 Teilnehmer pro Termin begrenzt. Sollte sich dieses Konzept bewähren, soll es ein fester Bestandteil im Schulungskonzept werden. „Ohne Reiseaufwand und Kosten das neueste Wissen für müheloses Verkaufen zum Beispiel von Motorrahmen erhalten – so geht Weiterbildung heute“, unterstreicht Inhaber Boris Thomas.
Tempur kauft britischen Filialisten Dreams
US-Matratzenhersteller Tempur Sealy hat die britische Han- delskette Dreams für rund 475 Millionen US-Dollar gekauft. Dreams verkauft online sowie in 200 Filialen in Großbritan- nien. Die Transaktion soll das Wachstum von Tempur Sealy im britischen Bettenmarkt und damit in der sechstgröß- ten Volkswirtschaft der Welt beschleunigen, unterstreicht der US-Konzern. Der Transaktionspreis beläuft sich auf ca. 475 Millionen US-Dollar, abzüglich der Nettoverschuldung und eines eventuellen Defizits im Betriebskapital. Tempur Sealy erwartet, dass Dreams im ersten Jahr nach der Über- nahme einen Jahresumsatz von ca. 450 Mio. US-Dollar er- wirtschaftet.
Beter Bed Holding will Sängjätten verkaufen
Die niederländische Beter Bed Holding (früher u.a. Matrat- zen Concord) will die schwedische Handelskette Sängjätten an die dänische Lars Larsen Group (Jysk/Bettenlager) ver- kaufen. Ende Juni soll der Deal unter Dach und Fach sein. Finanzielle Details werden nicht bekanntgegeben. Klar ist: Die Dänen sollen die 16 schwedischen Filialen und alle Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter übernehmen. Sängjätten erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 14,6 Mio. EUR. Der beabsichtigte Verkauf soll nach Unternehmensangaben aber keinen Einfluss auf das strategische Ziel haben, den Umsatz in den nächsten fünf Jahren zu verdoppeln.
Haustex 6/2021 7














































































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