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 12 Haustex 6 / 2021
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Der Fachhandel in der Corona-Krise
Licht am Ende des Tunnels
Hamburg. Wie ist die Stimmung im Bettenfachhandel nach monatelangen Schließungen, wo liegen die größ- ten Herausforderungen für die Unternehmen angesichts der ersten Öffnungsschritte ? Wir haben zahlreiche Händlerinnen und Händler gefragt.
Wir sind mit einem blauen Auge durch die Corona Krise gekom- men. Die Umsatzeinbußen sind spürbar, aber die neu dazugewon- nen Kunden auch“, sagt Andreas Kramer von Betten Hottmann in Tübingen. Fragt man Händler wie Eckhard Hillebrand, Heinz Lüke oder Burkhard Nolten heißt es unisono: 2020 war das beste Jahr der Firmengeschichte. Also alles halb so wild ?
Keineswegs. Der Boom nach dem ersten Lockdown hat vielen Händlern ein Pols- ter für die monatelange Schließung seit Dezember verschafft, mehr aber nicht. Gleichwohl scheint die Stimmung in der Branche vergleichsweise gut zu sein. Vie- le Händler berichten, wie sie mit Hausbe- ratungen, ständiger Erreichbarkeit, On- lineshops und anderen Maßnahmen den Kontakt zu den Kunden halten konnten.
Trotzdem bleiben Verunsicherung und Skepsis: „Die Stimmung bei den Kunden ist eher durchwachsen und ich bezweif- le, dass es nach diesem Lockdown eine ebenso positive Aufbruchstimmung und Konsumfreude gibt, wie nach dem letzten Lockdown“, mahnt beispielsweise Fach- händlerin Ines Reusch aus Düsseldorf.
Sorgen bereitet das Thema Lieferfähig- keit. „Inzwischen nehme ich auch ver- stärkt Bettgestelle ans Lager, damit ich auch hier flexibel und schnell reagieren kann“, sagt Fachhändler Thomas Deisler aus Gundelfingen. Auch die Konkurrenz im Netz treibt viele um. „Hier einen Teil wieder zurück ins stationäre Geschäft zu bekommen, wird für uns, für unsere Branche und für den gesamten Innen- stadthandel eine der größten Herausfor- derung werden“, erklärt Fachhändlerin Sandra Kuhr aus Melle.
Heinz Eisner aus dem österreichischen Graz fürchtet: „Viele der Betriebe in Ös- terreich werden in diesem Jahr in Kon- kurs gehen, und sehr viele Menschen werden Ihre Arbeit und somit Ihr Ein- kommen verlieren.“ Eine Aussicht, die auch in Deutschland so mancher fürch- tet.
Martin Weber, Inhaber mehrer Betten- fachmärkte in NRW, bleibt trotzdem Op- timist: „Man sieht ja jetzt ganz klar das Licht am Ende des Tunnels“ sagt er. „Je- der, der in unserer Branche seine Haus- aufgaben gemacht hat, hat große Chan- cen, auch weiterhin erfolgreich zu sein!“





















































































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