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   Die Berufsschüler lernten verschiedene Werkzeuge kennen. Nora-Anwendungstechniker Jens Stefan Meyer führte den
Azubi Florian Richter (links) lobte die Inhalte.
Wellen gebildet hatten. „Es geht uns darum, euch und euren Betrieb vor Reklamationen zu schützen“, brachte Wulff-Anwendungstechniker Sebastian Ewers das Kern- anliegen der Schulung auf den Punkt. Eine sehr häufige Schadensursache sei das Verlegen auf mangelhaften Untergründen. „Sehr wichtig ist, dass Altuntergründe und Klebstoffreste vor der Verlegung immer entfernt werden müssen. Viele Betriebe sparen sich diesen Schritt – mit verheerenden Folgen“, sagte Sebastian Ewers. Und Wulff-Fachberater Hendrik Glosemeyer gab den Schü- lern folgenden wichtigen Tipp mit auf den Weg. „Wenn ihr Bedenken bei einem Untergrund habt, meldet diese immer eurem Chef – dann seid ihr später fein raus, wenn es zu Schäden kommen sollte. Euer Chef muss das ge- genüber dem Kunden verantworten. Wenn ihr aber ein- fach auf einem mangelhaften Untergrund verlegt, ohne Bedenken anzumelden, übernehmt ihr das Risiko – und das muss nicht sein.“
Auf der Baustelle muss das Raumklima stimmen
Neben Problemen mit dem Untergrund sind auch falsche klimatische Bedingungen auf der Baustelle eine häufige Fehlerquelle. Bei der Verlegung von Kautschukbelägen sollte der Boden immer mindestens 15 °C Temperatur auf- weisen, die Luft mindestens 18 °C. Auch der Einsatz des korrekten Werkzeugs sei nicht immer selbstverständlich: „Wir waren schon auf Baustellen, auf denen der Bodenbe- lagskleber mit der Fliesenkelle oder dem Rakel aufgetragen wurde“, berichteten die Referenten. Nora-Anwendungs- techniker Jens Stefan Meyer führte den korrekten Naht- schnitt bei Kautschukbelägen vor:„Sicherheit ist dabei ganz wichtig: Die Hand, die nicht die Klinge führt, sollte immer hinter dem Messer sein, damit ihr euch nicht aus Versehen
korrekten Nahtschnitt vor.
schneidet.“ Und Sascha Ksienrzyk warnte die Schüler davor, kniend auf einem frisch verklebten Kautschukboden zu ar- beiten – da mit den Knien der Klebstoff verdrückt oder zer- quetscht wird und der Belag so nicht haften bleibt – und so zu Beulen führen kann. Bei dem Praxistag durften die inte- ressierten Schüler auch selbst Hand anlegen und die eben gelernten Inhalte in die Tat umsetzen.
Bodenprofi Ksienrzyk gab den jungen Handwerkern ab- schließend noch einen wichtigen Rat: „Ich sehe auf
den Baustellen immer wieder, dass ihr mit Werkzeugen arbeitet, die kurz nach dem
Zweiten Weltkrieg gebaut wurden. Ihr müsst bei technischen Entwicklungen immer auf dem Laufenden bleiben. Lest Fachzeitschriften, um euch zu informie- ren. Ihr könnt das Abonnement sogar von der Steuer absetzen. Besucht Messen, bildet euch weiter. Bleibt nicht
stehen. Investiert Zeit in eure Ausbildung.“ Und sein Kol- lege Sebastian Ewers fügte an: „Als Geselle steht euch sogar jährlich eine Woche
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Bildungsurlaub zu.“
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Wulff-Anwen- dungstechniker Sebastian Ewers
hatte verschiedene Estrichproben mit nach Stade gebracht.
AUSBILDUNG

















































































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