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 Kleiner Fehler GROSSER SCHADEN
   Eindeutige Belagsverklebung auf den Der Belag lag lose in der Rundung und es Der Kautschukbelag zeigte bereits erste
Tapeten und somit nicht regelkonform. wurde kein Hohlkehlprofil verbaut.
kleineren handwerklichen Fehlleistungen an den Bo- denflächen eine mangelhafte Sockelausführung fest- gestellt werden.
Ursache
Zu große Rundung der Sockelausführung
Die bereits augenscheinlich nicht fachgerechte Verle- gung der Sockelausführung war am Ortstermin bereits mehrfach eingerissen und löste sich teilweise ab.
Die DIN 18365 „Bodenbelagarbeiten“ führt in dem Punkt 0 und ff. Hinweise für eine korrekte Sockelaus- führung auf. Darin heißt es unter anderem unter 3.6 Anbringen von Leisten, Stoßkanten und Profilen:
3.6.1 Sockel- und Deckleisten aus Holz, Metall und Hart-PVC sind materialgerecht zu befestigen und an den Ecken auf Gehrung zu schneiden. Flexible Sockel- und Deckleisten sind dauerhaft zu befestigen, den Ecken anzupassen und materialgerecht zu stoßen. Die Befesti- gung erfolgt durch Kleben oder Nageln.
Der Autor
Gutachter Georg Kuntner ist von der HWK Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Estrichlegerhandwerk.
In den Rotwiesen 25 · 69242 Mühlhausen Tel.: 0 62 22 / 9 38 63 70
Mobil: 01 70 / 4 43 67 07 sv-kuntner@web.de
www.boden-gutachter.com
Risse in der Sockelausführung.
Im verbändeübergreifenden Kommentar zur DIN 18365 „Bodenbelagarbeiten“ aus 2016 wird zusätz- lich zu den normativen Angaben zu der Anbringung von Sockelleistensystemen Folgendes festgehalten:
3.6 Anbringen von Leisten, Stoßkanten und Profilen:
Leisten, Stoßkanten und Profile sind als gesonderte Leistung auszuschreiben. Dabei sind genaue Angaben bezüglich des Materials, der Abmessung, Form und Befestigungsart notwendig. Diese Positionen sind im Allgemeinen einem funktionellen Erfordernis (z. B. Ab- deckung Randfuge, Schutz der Wand vor Verschmut- zungen durch Reinigungsmaßnahmen etc.) geschuldet. Vor der Klebung von Sockelleistensystemen dürfen keine haftungsmindernden und nicht tragfähigen Schichten (z. B. Tapeten, Farbbeschichtungen u. ä.) vorhanden sein.
Demnach wird die Funktion sowie das Anbringen des Sockels in der Norm und im Kommentar eindeutig be- schrieben. In den KTS-Standards wurde ebenfalls der bestimmte Sockel vereinbart.
Verantwortlichkeit
Sockelausführung musste komplett saniert werden
Der Bodenleger ist verantwortlich und muss in allen drei Objekten die Sockelausführung erneuern. Da es zwischen dem Generalunternehmer und dem als Subunternehmer arbeitenden Bodenleger ebenfalls zu Unstimmigkeiten kam, führte ein anderes Unter- nehmen die umfangreiche Erneuerung der rund 3.000 laufenden Metern. Sockelarbeiten reklamationsfrei durch. Aufgrund des großen Aufwandes der Arbeiten konnte diese immer nur in den Ferienzeiten durchge- führt werden. Daher zog sich die Sanierung der drei Kitas über volle zwei Jahre hin.
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