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  LEH kompakt
 Ursprung der gesteigerten Online-Nachfrage
nach Produktkategorien
GRAFIK: KEARNEY
 Handelsmarken-Report vom Marktforschungsinstitut Ipsos
Handelsmarken werden immer beliebter
Handelsmarken erfreuen sich einer immer größer werdenden Beliebtheit und sind aus Konsumenten-Sicht vielfach auf Augenhöhe mit Herstellermarken. In den Regalen der Supermärkte und Discounter, aber auch in Drogeriemärkten lassen sich in immer mehr Kategorien immer mehr Produkte von Handelsmarken finden.
Das sind wesentliche Ergebnisse des Handelsmarken-Reports des Marktfor- schungsinstitutes Ipsos in Zusammen- arbeit mit der „Lebensmittel-Zeitung“. Dafür wurden in 1.000 Online-Interviews haushaltsführende Personen ab 18 Jahren befragt. 96 Prozent der Deutschen kaufen Handelsmarken. 66 Prozent schätzen Handels- und Herstellermar- ken als gleichermaßen vertrauenswür- dig ein. 70 Prozent achten auch bei Handelsmarken auf Sonderangebote und Preisnachlässe. 71 Prozent der Kon- sumenten wünscht sich mehr regional hergestellte Handelsmarken. Gleichzeitig wächst auch die Zahlungsbereitschaft für
Zwei Drittel der Käufer schätzen Handels- und Herstellermarken als gleichermaßen vertrauenswürdig ein.
 diese. 78 Prozent fordern, dass Han- delsmarken beim Thema Verpackung die gleichen Ansprüche erfüllen müssten wie Herstellermarken: „Insbesondere in der jungen Zielgruppe stellen hochwertige Verpackungsdesigns von Handelsmarken
ein besonderes Qualitätsmerkmal dar und sind durchaus Trigger für Spontankäufe.“ Unabhängig von der Zielgruppe gewinnt das Thema Nachhaltigkeit auch für Han- delsmarken und die Auswahl des Händlers zunehmend an Bedeutung.
    Online-Handel
erlebt massiven Wachstumsschub
Die Digitalexperten von Kearney haben analysiert, wie sich die Google-Suchanfragen durch die Corona-Restriktionen verändert haben. Und sie haben eine für Deutschland repräsentative Kon- sumentenbefragung zum Einkaufsverhalten vorgenommen. Die Google-Analyse zeigt, dass die Anfragen bei Lebensmitteln um das 25-fache angestiegen sind, bei Baumärkten und beim On- line-Lernen immerhin noch um das fünffache. Seit Beginn der Corona-Krise kauften 29 Prozent erstmals und 71 Prozent häufi- ger als vor dem Ausbruch Lebensmittel ein. Aus der Konsumen- tenbefragung ist abzulesen, dass mehr als die Hälfte derjenigen, die jetzt verstärkt über den digitalen Kanal einkaufen, dieses Ver- halten auch nach der Corona-Krise beibehalten wollen: Auf die Frage, ob sie nach Ende der Maßnahmen weiterhin mehr online einkaufen als vor dem Ausbruch, antworten 52 Prozent mit „Ja“.
Ein Drittel dieser neuen digitalen Kunden sind Erstkäufer, die zuvor nichts im Internet erworben haben. 24 Prozent geben darüber hinaus an, sie hätten seit Corona eine größere Bereit- schaft, Produkte online zu kaufen, ohne sie offline gesehen zu haben. Conrad Heider, Principal bei Kearney, kommentiert:
Seit Beginn der Corona-Krise kauften 29 Prozent erstmals und 71 Prozent häufiger Lebensmittel online ein.
„Der Online-Handel erlebt einen massiven Wachstumsschub mit der Erschließung neuer Kundengruppen. Unternehmen müssen rasch lernen, die neu gewonnenen Kunden zu halten und an sich zu binden.“ Wenn die digitalen Kanäle richtig be- dient würden, könnten der Kundenstamm und das Geschäft langfristig verdoppelt werden.
 16 FischMagazin 6-7/2020
www.fischmagazin.de
FOTO: PIXABAY















































































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