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Belgien Länderreport De Coster
Innovationstreiber
für Futter und Fleisch
Ruiselede
BELGIEN
   Seit inzwischen sechs Jahren gehört der Exportschlachthof De Coster zur Groep Danis, einem belgischen Familienbetrieb in dritter Generation. Die Gruppe konzentriert sich auf die Erzeugung und Verarbeitung von Schweinen. Beginnend mit der Genetik, über die Erzeugung eigener Futtermittel bis hin zur Schlachtung, Verarbeitung und Distribution werden alle Prozessschritte unter dem Dach von Danis realisiert.
Das neue Logo der Danis Gruppe wird von einen fast geschlossenen Kreis dominiert – er symbolisiert das Komplett-Angebot, das die Gruppe ih- ren Kunden innerhalb der Wertschöpfungs- kette Schweinefleisch bieten kann, denn das Prinzip ´Farm to fork´ wird bei Danis gelebt. Das gewonnene Schweinefleisch lässt sich bis auf die Genetik der Tiere zurückverfol- gen, sie wird im eigenen Haus ausgesucht und kann bei Bedarf individuell selektiert werden. Zwei Futtermittelwerke – je eines in Belgien und in den Niederlanden – liefern optimiertes Mischfutter für die Schweine. Die hauseigenen Betriebe ermöglichen es aber auch, innovative Konzepte, beispiels- weise die Beimischung von Eiweiß-Kompo- nenten oder Omega-3-Fettsäuren, zu testen und deren Wirksamkeit zu beurteilen. Ge- testet wird unter anderem die Futterverwer- tung, die über die Tageszunahme der Tiere bestimmt, aber auch die Auswirkungen verschiedener Zusammensetzungen auf die Fleischqualität. Fast 300.000 Tonnen Misch- futter stellen die beiden Werke jährlich her.
Ferkelerzeugung und Schweinemast er- folgen in enger Zusammenarbeit mit Ver- tragslandwirten und privaten Bauernhö- fen. Acht angestellte Veterinäre achten auf die Gesundheit der Tiere. Rund 6 bis 7 Pro- zent aller in Belgien erzeugten Schweine werden bei Danis gemästet – das bedeutet etwa 715.000 Tiere jährlich. Mit dem Zu- kauf des Schweineschlachters Groep De Brauwer, zu dem auch das Exportschlacht- haus De Coster gehört, im Jahr 2013 konn- te das Portfolio mit der Schlachtung – und seit 2018 auch der Weiterverarbeitung der Schweine – gestärkt werden.
48 FleischMagazin 10 / 2019
Neben dem Schlachtbetrieb in Ruiselede wurden 2018 auch Räume für die Zerlegung und Verpackung geschaffen, in denen wöchentlich bis zu 15.000 Schweine zerlegt und für die industrielle Weiterverarbeitung konfektioniert werden können.
 Exportschlachthaus stellt sich für die Zukunft auf
Das Schlachthaus De Coster arbeitet voll- ständig transparent. Überall im Betrieb hängen Kameras, alle Tätigkeiten werden aufgezeichnet. Mitarbeiter der belgischen Föderalen Agentur für die Sicherheit der Nahrungsmittelkette (FASNK) sind stän- dig im Schlachtraum anwesend und auch Kontrolleure vom Tierschutz Flandern
kommen regelmäßig, für angekündigte und nicht angekündigte Kontrollen, vor- bei. Hygiene hat einen hohen Stellenwert, tägliche Reinigung und Inspektion sind selbstverständlich. Im hauseigenen Labor, das Belac-akkreditiert ist, werden neben Trichinenuntersuchungen auch bakterio- logische Tests in Bezug auf die Reinigung sowie die allgemeine Hygiene vorgenom- men. Ein unabhängiges externes Labor nimmt weitere Tests vor.






















































































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